Die Entstehung Pfaffenhausens im Mittelalter

Die 1. urkundliche Erwähnung Pfaffenhausens ist im Jahre 902 n. Chr. So heißt es:

“ Bruotbert und seine Gemahlin Kunigund tradieren Kloster Echternach zu ihrem und ihrer Eltern Seelenheil das ihnen vom König Arnulf geschenkte Allod Ettelbrück (Hettilbrucka) im Ardennergau und erhalten dagegen zu prekarischem Nießbrauch für sich und ihre etw noch zu erwartenden Kinder das Echternacher Klostergut im Saalgau, den Hof Pfaffenhausen (Pfaffenhusa) mit allem Zubehör im Spessart (Spehtashart).“ (s. „Geschichte der Grundherrschaft Echternach im Frühmittelalter“, S.245, 160.)

Dieses Pfaffenhusa ist zweifelsohne das an der fränkischen Saale liegende heutige Pfaffenhausen in Unterfranken.

Auch in anderen Unterlagen, wie z.B. in den Archivunterlagen des Kloster Altstadt findet man Pfaffenhausen wieder. Hier beginnt es im Jahre 907 n. Chr. mit dem Namen „Fafunhusen“:

“ Im Jahre 907 nach Christo Geburt hieß der Ort „Fafunhusen“.

Mit diesem Namen dachte man an eine Mönchssiedlung, doch wahrscheinlich war Pfaffenhausen unter kirchlichem Besitz, wie z.B. dem Domstift oder dem Stift Haug.

Tatsächlich spricht man in der Überlieferung davon, dass „fünf Geistliche zusammen gelebt hätten. Es hat sich also um einen Halbstift gehandelt.“

Im Jahre 907 gab es dann einen „Tauseh“ , das bedeutet, dass „Abt Huoggi von Fulda trat Berg im Niggau und Ronebach im Moselgau an die Abtei Echternach ab und erhielt dafür 8 Orte im Saalegau, so „Fafunhusen, Phusestat, Urdorf“ und andere.“

Um 1311 bezog das Stift Haug hier den Zehnten.“

1335 bezeugten Konrad, Rektor der Pfarrkirche zu Herchsheim, und sein Bruder Gottfried Erthal (Söhne von Otto Erthal), dass „ihnen Abt Heinrich von Fulda seine Einkünfte überließ „in Villa Pfaffenhausin“ für 40 Pfund, die er ihnen schuldete, mit Vorbehalt des Rückkaufs.“

1399 verkaufte der Abt Johann von Fulda das Schultheißenamt an Konrad Schmitt von Hammelburg mit allen Nutzbarkeiten und Rechten neben einigen Gütern und Zinsen in Pfaffenhausen für 200 Gulden und hielt sich sein Wiederkaufsrecht vor.

9 Jahre später, 1408, verkaufte der Abt von Fulda „12 Morgen Wiesen zu Hammelburg und Pfaffenhausen, …um 260 Gulden an Konrad Steinau…“

Im Jahre 1426 verkaufte von Steinau das Altenburg, ein Gut bei Untereschenbach, ausgenommen „die Mühle zu Pfaffenhausen, die der Schultheiß Markert von Hammelburg erwarb.“

51 Jahre später lieh die Stadt Hammelburg vom Dechant Heinrich im Stift Haug zu Würzburg und „von dem Pfarrer Kaspar Schmitt in Pfaffenhausen 31 Gulden.“

„1481 Vergleich zwischen dem Stift Fulda und dem Kloster Thulba einerseits, dann dem Domkapitel und dem Stift Haug andererseits wegen der hiesigen Zehnten.“

(Die Zitate vergleichen sie bitte mit „Auszug aus den Archivunterlagen des Kloster „Altstadt“ in Hammelburg, XXVI. Pfaffenhausen“)