Pfaffenhausen in der Neuzeit

Auch für die Neuzeit finden sich schriftliche Belege und Überlieferungen für Pfaffenhausen im Archiv des Kloster Altstadt.

So gibt es für das Jahr 1543 den Eintrag, dass Pfaffenhausen an den Erzbischof von Mainz durch die „von Hutten“ verkauft wurde. Auch gab es in diesem Jahr einen „Markungs- und Hutstreit zwischen den Orten Hammelburg, Pfaffenhausen, Fuchsstadt und Hundsfeld.“ Auch wurde ein „Vertrag zwischen dem Abt von Fulda und dem Domkapitel sowie dem Stift Haug wegen des Zehnten zu Hammelburg, Pfaffenhausen, Morsau und an 10 anderen Orten der Gegend. Die Sache war an ein viermänniges Schiedsgericht bzw. an die Universität Ingolstadt zu übergeben.“

Um 1550 hatten auch die Herren Philipp und Heinz von Thüngen ihre Einkünfte.

1565 ließ der damalige Amtsmann des Schloss Saaleck eine Walkmühle (die im 19.Jhdt. verschwand) erbauen um dem „Ortspfarrer ein Zinshuhn zu geben…“

In Pfaffenhausen gab es ab dem 16 Jhdt. schon einen Scharfrichter, „den Wasenmeister“, der für peinliche Gerichtsfälle eingesetzt wurde. Ein Beispiel vom 13. Februar 1581 zeigt die Strafen zu dieser Zeit, es heißt:“ So erhielt der Wasenmeister 5 Schilling für eine Maß Wein und ein Stück Fleisch, weil er den Klaus Rau von Zellingen mit Ruten ausgestrichen hat und ihm das linke Ohr abschnitt.“

1584 erfolgte eine Markungsbegehung zwischen Pfaffenhausen und Fuchsstadt.

“ Um 1589 beschwerten sich die Hübner von Pfaffenhausen gegen Simon Stampfl dasselbst wegen Verweigerung der Frohndienste.“

Aus dem Jahr 1594 gibt es ein Versteinungsprotokoll über den Weg von Hammelburg über Pfaffenhausen nach Fuchsstadt und aus dem Jahr 1603 einen Bestandsbrief über den Weinanbau und den Getreidezehnt des Stift Haugs.

Im Jahre 1605 „wurden die Güter der Witwe des hiesigen protestantischen Pfarrers beschlagnahmt.“

Von 1608 – 1624 gab es einige Beschwerden gegen Pfaffenhausen, so z.B. von Fuchsstadt „wegen Pfändung der Kläger bei Benützung eines Steinbruchs“ und eine Beschwerde von Hundsfeld „wegen Hubeeinträchtigung durch übermäßiges Schafhalten.“

„1614 Vertrag zwischen Würzburg und Fulda wegen der geistlichen Jurisdiktion, des Geleits, der Cent, dann der Markung Hammelburg, Fuchsstadt, Feuerthal und Pfaffenhausen.“

1639 gibt es einen Bericht über Gültrückstände des Würzburger Schultheißen und Centgrafen, Vatt zu Heidenfeld, von seinem Hofgut zu Pfaffenhausen und 1647 gibt es die erste Erwähnung der Pfarrwiesen.

1650 beschwerte sich Pfaffenhausen gegen den Oberschultheißen zu Hammelburg „wegen verweigerter Leistung ihrer Schuldigkeiten an ihren Gütern zu Pfaffenhausen.“

1655 wurde eine Beitragspflicht für den Wasenmeisterhausbau in Untererthal erhoben.

1658 gab es lediglich 20 „Hausgesessene“.

Um 1672 gab es „Hutstreitigkeiten zwischen Pfaffenhausen und Hammelburg“.

Für das Jahr 1676 gibt es eine Güterbeschreibung über Pfaffenhausen und alle zur Kellerei Hammelburg gehörenden Orte: „Abgaben in die Kellerei, 6 Gulden, 26 Schilling, 4 1/2 Kreuzer, 4 Sommerhahnen, 3 1/2 Malter Weizen, 21 Malter Korn, 2 1/2 Malter Hafer, eine ganze Weinfuhr nach Fulda“.

1676 wird der Gesamtwert aller Felder auf 3396 1/2 Gulden geschätzt und es heißt :„Viele Röder können nur mit Hacken gebaut werden“.

„1679 erhoben die Untertanen zu Pfaffenhausen Vorstellungen bezüglich der Überlassung der dortigen Frohnfelder an diesselben um gewisse Gült und Frongelder. Diesselben wurden 1696 an Sebastian Gräf verkauft. Dies ca. 30 Acker wurden um 100 Gulden und 10 Gulden jährlichen Erbzins abgegeben.“

1697 verkaufte Müller Lendtler den herrschaftlichen sogenannten „Münch und Wasserfeldes zu Pfaffenhausen“.

Von 1773 gibt es eine Grenzbeschreibung von Würzburg(=Fulda), die die Grenzgebiete zwischen Pfaffenhausen und Fuchsstadt nennt:         „Birkenbusch, Fürst, Reitgrund, Espenbusch, Oberschlag, Kling, Leitenholz, Keippel, Mühlberg, Landleite und Landstock“.

1796 wurde ein Mann getötet und Pfaffenhausen schrecklich geplündert während des Rückzuges der Franzosen.

1803 – 1805 geuchte der „Wasenmeister J.A. Oschmann zu Pfaffenhausen um weitere freie Abgaben von 2 Klaftern Brennholz aus den herrschaftlichen Waldungen“.

1806 besuchte Georg Brust Pfaffenhausen „um Nachlaß des herrschaftlichen Anteils an dem von ihm zu entrichtenten Nachbargeld.“

Im August 1809 überfielen Pfaffenhäuser Bauern in der Hundsfelderstraße einen französischen Offizier und beraubten ihn. Die Stadt und das Amt Hammelburg mussten für alles aufkommen.

1811 versuchte die Gemeinde Pfaffenhausen von der Brückengeldentrichtung befreit zu werden.

1812 beschwerten sich die Gemeinde Pfaffenhausen und die Gemeinde Obereschenbach „gegen die Gemeinde Hundsfeld wegen Abhütens ihrer in letzter Gemarkung gelegenen Kleefelder.“

1816 – 1817 wurden die „steuerfreien Güter zu Pfaffenhausen, des Heim Pfaffenhausen und des Werberich von Hammelburg“ besteuert. „Diese bitten um Entschädigung.“

(Zitate vergeichen sie bitte mit „Auszug aus den Archivunterlagen des Klosters „Altstadt“ in Hammelburg, XXVI. Pfaffenhausen“)